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Nierenerkrankung

Schematische Darstellung einer Niere

Sie haben zwei Nieren. 

Diese sind bohnenförmig und ungefähr so groß wie Ihre Faust. Die Nieren liegen zu beiden Seiten der Wirbelsäule etwa auf mittlerer Rückenhöhe. Die meisten Menschen denken, dass die Nieren nur zur Urinproduktion dienen.

Funktion der Nieren

Funktion der Nieren

Tatsächlich bilden die Nieren Urin und leiten ihn durch die Harnwege ab. Überschüssiges Wasser und Giftstoffe aus Stoffwechselvorgängen werden mit dem Urin wie durch einen Filter aus dem Körper entfernt. Auch der Säure-Basen-Haushalt des Körpers wird über die Nieren geregelt, um eine Übersäuerung des Blutes zu verhindern.

Durch die Hormonproduktion kommt den Nieren auch bei der Regelung des Blutdrucks eine wichtige Funktion zu. In der Niere gebildete Hormone wie beispielsweise Erythropoetin kontrollieren die Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark. Die Nieren haben auch Einfluss auf die Calcium-Konzentration im Blut und die Bildung von Vitamin D. Dieses Vitamin ist bei der Mineralisation erforderlich, die wiederum der Knochenstabilität dient.

Wussten Sie schon?

  • Die Nieren entfernen 24 Stunden am Tag überschüssiges Wasser und Abfallstoffe aus dem Körper
  • Gesunde Nieren reinigen das Blut etwa 300 Mal am Tag
  • Das bedeutet, dass jeden Tag durchschnittlich 1.500 Liter Blut durch die Nieren fließen

Was löst eine chronische Nierenerkrankung aus?

Eine chronische Nierenerkrankung (CKD) ist ein langer und in der Regel schleichender Prozess, bei dem die Nieren langsam ihre Funktionsfähigkeit verlieren.
Anfangs haben Sie vielleicht gar nicht bemerkt, dass Sie an einer chronischen Nierenerkrankung leiden, denn die frühen Anzeichen sind oft nicht besonders ausgeprägt; vielleicht hatten Sie auch gar keine Symptome.

Die Diagnose „Nierenversagen“ erfolgt in der Regel nach einer Blutuntersuchung, bei der BUN, Kreatinin und die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) gemessen werden. Dabei wird geschätzt, wie viel Blut pro Minute durch die Glomeruli fließt. Als Glomeruli werden die kleinen Filterkörperchen in der Niere bezeichnet, die Abfallprodukte aus dem Blut filtern.

Chronische Nierenerkrankungen werden in 5 Stadien eingeteilt.
Dabei kann es von einer leicht verminderten Nierenfunktion (CKD Stadium 1) bis zum Nierenversagen (CKD Stadium 5) viele Jahre dauern. Eine chronische Nierenerkrankung (CKD) ist eine dauerhafte Schädigung der Nieren, die z.B. durch Diabetes oder Bluthochdruck (Hypertonie) ausgelöst werden kann. Aber auch verschiedene Infektionen des Nierengewebes (Glomerulonephritis) und übermäßige Medikamenteneinnahme können langfristig zu einem Verlust der Nierenfunktion führen.

Da der Krankheitsverlauf in den frühen Stadien möglicherweise verzögert werden kann, ist es wichtig, chronische Nierenerkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren und gemeinsam mit Ihrem Arzt die richtige Behandlung zu finden.

Anzeichen und Symptome einer chronischen Nierenerkrankung

Sie sollten sich der Tatsache bewusst sein, dass Warnsignale und Symptome einer chronischen Nierenerkrankung oftmals nicht eindeutig sind. Viele Patienten leiden an einer chronischen Nierenerkrankung, ohne es zu wissen.

Was können Warnsignale sein?

  • Geringere Urinproduktion
  • Schwellungen an Händen, im Gesicht und an den Beinen
  • Kurzatmigkeit
  • Schlafstörungen
  • Appetitverlust, Übelkeit/Erbrechen
  • Hoher Blutdruck
  • Frieren und Müdigkeit


Je früher Sie Bescheid wissen, desto besser kann Ihr Arzt reagieren und eine geeignete Behandlung für Sie finden. Die richtigen Maßnahmen zur rechten Zeit können den Verlauf der Nierenerkrankung entscheidend beeinflussen.

Arzt berät ältere Patientin

Was kann man tun, um ein chronisches Nierenversagen zu verhindern?

Neben verschiedenen Behandlungsmethoden kann auch eine Änderung des Lebensstils das Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung verlangsamen.

  • Kontrolle des erhöhten Blutdrucks und Blutzuckerspiegel
  • Gesunde Ernährung/eiweißarme Ernährung/salzarme Ernährung
  • Abnehmnen
  • 3 x 30 Min. Aerobic
  • Rauchen aufgeben
  • Vermeidung bestimmter Schmerzmedikamente
     

Alle Maßnahmen sollten aber mit dem Arzt abgesprochen sein und unter medizinischer Aufsicht erfolgen.

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