Bei der therapeutischen Apherese handelt es sich um ein Blutreinigungsverfahren außerhalb des Körpers. Das Funktionsprinzip besteht nicht in der Verabreichung therapeutischer Medikamente, sondern in der selektiven oder semiselektiven Entfernung pathogener Komponenten aus dem Blut oder Plasma des Patienten. Unmittelbar nach der Reinigung wird das Blut wieder in den Körper des Patienten zurückgeführt.
Die therapeutische Apherese bringt Vorteile bei einer Vielzahl von Erkrankungen, einschließlich Stoffwechselstörungen, Organtransplantationen und Autoimmunerkrankungen. Die Therapieanwendung reicht von der akuten Organunterstützung bis hin zu Präventionsmaßnahmen zur Linderung von Erkrankungsanzeichen und -symptomen und zum Schutz vor einer kritischen Progression.
Immunadsorption
Mit einer Immunadsorptionstherapie werden spezifische Antikörper aus dem Blutplasma entfernt. Aufgrund ihrer hohen Selektivität kann mit ihr ein breites Spektrum schwerwiegender, autoantikörpervermittelter klinischer Indikationen, wie z. B. Myasthenia gravis, steroidrefraktäres Rezidiv bei Multipler Sklerose, bestimmte Formen bei der Abstoßung von Organen, idiopathische dilatative Kardiomyopathie oder bestimmte sehr seltene Erkrankungen wie Pemphigus vulgaris, behandelt werden, bei denen die Entscheidungsfindung individuell angepasst werden sollte.1
Lipoprotein-Apherese
Die Lipoprotein-Apherese hat das Ziel, hohe Cholesterinwerte und andere schädliche Lipoproteine im Blutkreislauf des Patienten deutlich zu reduzieren. Sie wird bei Patienten mit homozygoter FH oder anderen Formen von Hypercholesterinämie, Dyslipidämie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Einige Geräte für die Lipoprotein-Apherese können auch für die Rheopherese eingesetzt werden. Die Rheopherese ist ein extrakorporales therapeutisches Apherese-Verfahren zur Verringerung der Blutviskosität und Verbesserung der Mikroperfusion durch Filterung rheologisch relevanter Makromoleküle aus dem Plasma.1
Die therapeutische Apherese umfasst eine Vielzahl von medizinischen Techniken, wie z. B. den therapeutischen Plasmaaustausch oder die Adsorption bestimmter Plasmakomponenten.