Das Leben mit einer Nierenerkrankung kann und sollte man nicht alleine meistern müssen. Allerdings ändert sich das Familienleben oft, wenn ein Familienmitglied an einer chronischen Erkrankung leidet. Die Menschen, die dem Patienten am nächsten stehen, sind ebenfalls betroffen. Das muss jedoch nicht unbedingt eine negative Erfahrung sein. Es kann die Familie sogar enger zusammenschweißen. Im Laufe der Zeit kann die Familie sich an den „neuen Normalzustand“ gewöhnen, der sicherlich anders ist als zuvor, aber immer noch dem gewünschten Lebensstil entsprechen kann.
Es gibt viele Menschen, die einen unterstützen können: von Familie und Freunden über professionelles Pflegepersonal bis hin zu Agenturen, die sich auf die Arbeit mit Menschen spezialisiert haben, die an Nierenerkrankungen leiden.
Sie sind nicht allein! Der Sozialarbeiter in Ihrem Krankenhaus kann Ihnen in vielen Bereichen weiterhelfen, insbesondere wenn es um Sozialleistungen und finanzielle Unterstützung geht.
Auswirkungen auf das Familienleben
Zeitmanagement
Wenn der Patient drei Tage oder Nächte pro Woche in ein Dialysezentrum muss, ist ein sehr gutes neues Zeitmanagement erforderlich, um diese neue Situation mit allen anderen Lebensbereichen vereinbaren zu können. Es kann einige Wochen dauern, bis Sie zu einem Zeitplan finden, der für Ihre Familie gut funktioniert.
Ernährung
Da für Kalium, Phosphor, Salz und Flüssigkeiten gewisse Grenzwerte empfohlen werden, muss auch der Speiseplan für den Patienten und/oder die ganze Familie angepasst werden. Relativ einfach können zum Beispiel mehr Gewürze und Kräuter anstelle von Salz verwendet werden, oder man kocht Gerichte, bei denen sich jedes Familienmitglied sein Essen auf dem eigenen Teller selbst zusammenstellen kann.
Eine Auswahl an Rezepten finden Sie bei:
Fresenius Kidney Care (auf englisch) (Nordamerika)
Auswirkungen auf den Patienten
Wie sich eine Nierenerkrankung anfühlt
Die Symptome fühlen sich ein wenig so an, als wäre man ständig erkältet:
Müdigkeit und Schwäche
Es kann sein, dass sich Ihr Angehöriger so müde und schwach fühlt, dass es für ihn oder sie bereits sehr anstrengend ist, nur ein paar Treppen zu steigen oder um den Block zu laufen. Er oder sie schläft vielleicht mehr als sonst.
Kälteempfinden und Körpertemperatur
Ihm oder ihr kann ständig kalt sein, ganz so als hätte man Fieber.
Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit
Er oder sie hat vielleicht Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und vergisst Dinge. Diese Symptome haben ihre Ursache häufig in einer behandelbaren Anämie – also einem Mangel an roten Blutkörperchen.
Andere Symptome, die unter Umständen auftreten können
Schwellungen
Die Nieren entfernen nicht mehr ausreichend Flüssigkeit, deshalb können Schwellungen an Füßen und Knöcheln und/oder an den Händen und im Gesicht auftreten. Manchmal sind den Patienten sogar ihre Schuhe zu eng. Überschüssige Flüssigkeit in den Lungen kann das Atmen erschweren und manchmal als Asthma oder Lungenentzündung missdeutet werden. Flüssigkeitsansammlungen können auch belastend für das Herz sein, insbesondere bei Personen, deren Herz aufgrund einer Herzinsuffizienz oder anderer Probleme bereits ohnehin geschwächt ist.
Ruhelose Beine, Schlaflosigkeit, phosphorbedingter Juckreiz
Viele Symptome sind behandelbar! Sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt. Er oder sie kann Ihnen sicher weiterhelfen!